Thomas Struck Filmproduktion <

Filmmacher Cooperative, ca. 1968

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1943 18. Januar, Geburtstag in Hamburg

1962
Abitur in Stuttgart, Berufsziel Film, Psychologiestudium (1964 abgebrochen)

1963
Rückkehr nach Hamburg, Mitglied im Arbeitskreis Film und Fernsehen, Studium der Filmgeschichte und Grundlagen des Films, Begegnung mit Hellmuth Costard und Bernd Upnmoor, Polizeireporter beim Hamburger Abendecho, Mitarbeiter der Pressestelle von United Artists

1965 Mitglied der Filmmachergruppe Grüner Hase. Diese Gruppe trifft sich in der Hamburger Brüderstrasse. Mitglieder sind u.a. Hellmuth Costard, Klaus Wyborny, Werner Nekes, Dore O., Franz Wintzensen, Werner Grassmann und Helmut Herbst. Wir zeigen und diskutieren Filme auf "film-ins". Die Zeit ist dokumentiert in dem Film Die kritische Masse von Christian Bau.

1966
liefere ich meinen ersten "kommerziellen" Film beim Regionalprogramm des NDR ab: "Alkoholismus in Norddeutschland". Ich werde freier Mitarbeiter des "Kulturspiegels" und berichte über Wissenschaft und Kunst. Später wechsele ich ins 1. Programm zu "Panorama" und drehe für Peter Merseburger Glossen. Für den Hessischen Rundfunk mache ich einen 1/2 Stunden-Film Damals in Hamburg - Die Beatles, der weltweit gesendet wird.

1967
folgt ein 90 Minuten Dokumentarfilm über die Spencer Davis Group für das 3. Programm des NDR. Gleichzeitig mache ich "eigene" Filme wie Deutsch Films, Ein witziger Film und Ein Film den wir uns wünschen - (Der rollende Pups auf der Gardinenstange). Letzteres 2 Minuten Werk ist bei den Freunden der Kinemathek in Berlin eingelagert.

1968 gründet die Brüderstrassengruppe die Hamburger Filmmacher Cooperative und organisiert die erste Hamburger Filmschau. Es gibt keine Auswahljury. Alle Filme werden gezeigt. Die anwesenden Filmmacher vergeben per Abstimmung einen Preis von DM 10.000,- den ich für den 20 Min. Film Der warme Punkt gewinne. In England drehe ich einen Portrait über Richard Lester. Die Zeitschrift "Film" veröffentlicht mein Szenario für den Revuefilm Die Tom Neuhäuser Story.

1969 zeige ich auf der 2. Hamburger Filmschau den 45 Min. Spielfilm Hans im Glück mit Hans Herbst und Marquard Bohm und einen Dokumentarfilm über Twiggy.
Das politische Klima polarisiert sich. Mit Künstlern der Hochschule für bildende Künste in Hamburg gründe ich
Release - Verein zur Bekämpfung der Rauschgiftgefahr. Wir bekommen den Status der Gemeinnützigkeit und führen ein revolutionäres Konzept der Drogentherapie auf der Basis der Integration von Exusern durch.

1970 reist unsere Gruppe mit einem schwarzen Bus auf Aufklärungstour von Flensburg nach München, finanziert von einer Schallplattenfirma, die eine Benefizplatte mit Frank Zappa, den Stones u.v.a. für uns produziert. Diese Reise, sowie das Leben in den verschiedenen Kommunen dokumentieren wir laufend auf Super 8 und dem damals neuen Medium Video.

1971 reise ich für ein halbes Jahr nach Afghanistan.

1972
gerät "Release" in den Verdacht mit der RAF zusammenzuarbeiten. Das bedeutet das Ende des Vereins. Ich ziehe mich zurück, zeichne und schreibe, kann aber nichts veröffentlichen.

1978 reise ich nach New York und nach Los Angeles. Ich mache meinen Führerschein, überlebe mit diversen Jobs und gründe die University of Hollywood, deren Mitglieder u.a. Chuck Berry, Timothy Leary, John Lily und Thomas Keyes sind. Zum Wesen unserer Hochschule gehört es, keine Studenten zuzulassen. Ich arbeite für Andrew Braunsberg ("Being There") und folge schliesslich den Worten Billy Wilder's, der mir rät: "Mr. Struck, why don't you go back to Hamburg and open up a little stall at the Reeperbahn instead of getting fucked up in Hollywood."

1981 kehre ich nach Hamburg zurück und beginne meinen Weg mit einem Kinderwagen, in dessen Verdeck ein Monitor und eine Kamera eingebaut waren, so dass sich die schiebende Person selbst sieht: das Video Baby.
Mitglied im
Hamburger Filmbüro e.V. Der Verein verwaltet über ein Gremiensystem die Filmförderungsmittel der Stadt Hamburg und betreibt das Filmhaus in der Friedensallee. Das Selbstverwaltungsmodell ist ein kulturpolitischer Meilenstein. Filmhäuser und Filmbüros werden in anderen Bundesländern nach dem Hamburger Modell gegründet.

1982 mache ich den Animations-Film Herzen, dessen 7000 Einzelbilder direkt auf 35 mm gezeichnet sind; Musik: Tony Sheridan.

1983
zeige ich Käpt'n Strudel, eine 30 Min. Experimentaloperette aus aufgeblasenen S 8 Tagebuch-Material von 1967 - 80

1984 habe ich meinen nächsten 10 Min. "Hand-Made"-Animationsfilm Sterne fertig, diesmal als gemaltes Negativ, d.h. alle Farben wurden komplementär auf den Film aufgetragen; Musik: Jasper van t'Hof, Vocal: Eva Mattes.

1985
leiten Claire Doutriaux, Dieter Kosslick und ich das erste Europäische Low Budget Film Forum. Dort werden die Grundlagen für die Europäische Verleihförderung (efdo) gelegt. Das Hamburger Publikum überrasche ich mit einer auf der Binnenalster schwimmenden 100 m2 Leinwand, dem Kino in Fluss. Im gleichen Jahr zeige ich Release, eine Zusammenfassung aus den Jahren der Drogentherapie.

1988
ist mein dritter 10 Min. Anikationsfilm Fussel fertig. Eva Mattes spielt in einer Doppelrolle eine Bankräuberin und einen Kommissar auf der Suche nach einem wichtigen Indiz: einem Fussel, der direkt auf das schwarzweiss-Realfilm-Negativ gezeichnet und gekratzt wurde.

1989 reise ich als Organisator für das Festival der Frauen nach Moskau.

1992
bringe ich den mit Wachskreiden gezeichneten 10 Min. Film Kleiner Furz heraus, mit Ulrich Tukur als Sprecher, Geräuschemacher und Musikant. Wie meine anderen Animationsfilme erhält auch er das Prädikat "besonders wertvoll" und läuft auf der Berlinale.

1993
am 8.1., ist im Hamburger Revuetheater Tivoli Premiere des Musiktheaterstücks Blaubarts Orchester - eine mörderische Nachtmusik mit den Hamburger Stadtmusikatzen und Robby Schuster, das ich mit Ulrich Tukur und Ulrich Waller schreibe und produziere. Das Stück bringt es auf 100 Vorstellungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

1995
mache ich mit Pia Frankenberg einen arte-Themenabend über Hunde, darin enthalten sind Portraits von Elliott Erwitt und William Wegman.

1997
nach einer Inszenierung von Sex Surreal auf der Toilette des Berliner Praters hat am 24.1. in den Hamburger Kammerspielen Einmal Casanova sein mit Ulrich Tukur Premiere, ein Mantel-und-Degen-Spektakel, bei dem die Schauspieler sowohl im Film als auch auf der Bühne agieren.
Am 27.4. besuche ich mit einem Pissoir auf dem Kopf die Galerie der Gegenwart in Hamburg um
Duchamps im Anwendungsbereich zu untersuchen. Das Pissoir dient heute im Treppenhaus zu meiner Wohnung als Lampe.

1999 wird mein Dokumentarfilm über mein Lieblingsthema Wein, Ein Weinjahr, mit Stuart Pigott und Hugh Johnson gesendet. Der Film beobachtet ein Jahr lang das Werden des Moselweins.

2000 drehe ich meine ersten Bilder um 0 Uhr im Central Park in New York, als die New Year's Runners das neue Millenium mit Feuerwerk einlaufen. Das wird die letzte Szene in Walk Don't Walk.

1998 - 2000 Walk Don't Walk, gedreht in New York

2001 - 2003 Der Reiseverführer und Flüssig, gedreht am Rhein

2003 Talentauswahl für den Berlinale Talent Campus



konzept und gestaltung DOCK43


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THOMAS STRUCK


Duchamps im Anwendungsbereich, 1997